Re: Lykische Küste (Region Kalkan) Moin,
ich war schon drei, vier Jahre nicht mehr dort, davor habe ich jedoch an die 15 Mal Urlaub in der Gegend gemacht (meist mit Patara als Standquartier), die meisten Tipps sollten noch aktuell sein.
Kalkan an sich ist natürlich schon nett, zumal zum abendlichen Flanieren und Essengehen. Für dich als »Eher-nicht-Strandmensch« zu verkraften ist sicher, dass es direkt in Kalkan kaum nennenswerte Bademöglichkeiten gibt. Zumindest gesehen haben sollte man den ein paar Kilometer Richtung Antalya gelegenen Kaputas-Strand. Und wenn's mal wirklich ein Strandtag werden soll, ist Patara natürlich der Strand par excellence. Wenn es nicht gerade zu heiß ist, kann man da auch stundenlang durchs Dickicht stromern und sich dabei immer noch als Entdecker fühlen (Wasser nicht vergessen).
Archäologisch und geschichtlich Interessierte kommen ein paar Kilometer westlich von Patara – bei Kinik – auf ihre Kosten: Xanthos und das Letoon sind auch für Leute, die nicht gerade Fach-Archäologen sind, ziemlich sensationell. Wer dem noch eins draufsetzen will, der fährt nach Pinara, wofür man allerdings mindestens einen halben Tag einplanen sollte. (Wie sagte dort unser türkischer Führer angesichts der Gräber: »Süper, süper – alle tott!« Ach ja: Tlos läge dann auch noch fast auf dem Weg, auch der Saklikent Canyon ist in der Richtung; da weiß ich allerdings nicht, ob das überhaupt noch eine Empfehlung ist wegen »überlaufen«. Mitte der 1990er fand ich's genial.
Wenn du gerne wanderst, bietet sich die eine oder andere Etappe des Lykischen Wegs an, der ja bei Fethiye startet und erst etwa bei Kemer (?) endet. Das ließe sich z. B. mit einem meiner Lieblingsorte in der Gegend verbinden. Wann immer wir in der Gegend sind, versuchen wir in Islamlar oben in den Bergen beim Sonnenuntergang Forelle zu essen. Wichtig: NUR bei Üc Kardesler in Islamlar, ein paar Meter von der Moschee entfernt (es gibt vorher auch schon ein paar Restaurants). Ganz einfaches Ding, genialer Blick, ein herrlich frugales, leckeres und frisches Essen. Das kann man entweder direkt anfahren (Kalkan Richtung Westen, am Marktflecken Akbel Richtung Norden in die Berge; später nicht Richtung Üzümlü, sondern eben Richtung Islamlar halten. Entweder VOR dem Friedhof (Friedhofsmauer linker Hand) über den Bach – etwas holprig – direkt bis zum Restaurant, oder hoch bis ins Dorf und dann die paar Meter laufen). Man kann sich das aber auch ganz erlaufen. In besagtem Akbel beginnt eine Etappe des Lykischen Wegs. Die führt dann – soweit ich mich erinnern kann – zwar nicht direkt nach Islamlar, dahin kann man sich aber durchfragen. Man kann sich etwa von Kalkan bis Akbel bringen lassen, dann wandern und mit dem Taxi nach Kalkan zurück (selbst, wenn man eigentlich einen Leihwagen hat). Okay, für einen Einstieg in die Gegend sollte das reichen. Weitere Stichworte wären z. B. noch »Gömbe« und »Arykanda«. Der besagte Lykien-Führer ist da eine gute Hilfe. Wenn du beabsichtigst, etwas auf dem Lykischen Weg zu unternehmen, solltest du dir auf jeden Fall den gleichnamigen Wanderführer von Kate Clow besorgen. Wenn ich sonst noch helfen kann ...
Detlev |